Und schon ist es wieder Freitag und die Woche ist vorbei…

… wie immer viel zu schnell, mit vielen neuen Eindrücken, interessanten Begegnungen und wunderschöner Natur.

Heute haben wir noch einmal die Woche reflektiert, indem die Teilnehmenden in Kleingruppen Briefe mit Ihren Eindrücken, Wünschen und Ideen für das Grüne Band in der Region an politische Entscheidungsträger, Tourismusverband und Naturschutzorganisationen geschrieben haben. So konnten sich die Teilnehmenden über das Gesehene und Erlebte austauschen und diskutieren.

Anschließend dann noch die Seminarkritik und dann haben wir die Teilnehmenden nach einer wunderschönen Woche verabschiedet.

Zum Abschied hier noch ein paar Impressionen der Woche:

Und schon ist es wieder Freitag und die Woche ist vorbei…

Am Donnerstag stand der historische Aspekt des Grünen Bandes im Mittelpunkt …

… also die Auseinandersetzung mit der ehemaligen innerdeutschen Grenze, dem perfiden Grenzregime der DDR und der Umsiedlung aus dem 500-Meter-Sperrstreifen.

Los ging es um 10 Uhr im Grenzhus in Schlagsdorf. Hier hatten wir Führungen in zwei Gruppen durch das Grenzmuseum und die Außenanlagen. Das Grenzmuseum hat seit ein paar Jahren eine neue Ausstellung, in der neben den regionalen Besonderheiten und der Entwicklung und dem Aufbau der Grenzbefestigungen der DDR auch die historischen Zusammenhänge aufgezeigt werden. Außerdem gibt es die Möglichkeit auch eigene Aussagen und Sichtweisen zu aktuellen Grenzen und Grenzbefestigungen aufzuschreiben und aufzuhängen.

Das Außengelände stellt sehr gut den Aufbau der Grenzanlagen dar. Hier wird verdeutlicht, wie perfide das DDR-Grenzregime sich entwickelt hat. Dazu gab es Geschichten von geglückten und nicht geglückten Fluchten hier aus der Region.

Dann war aber erstmal Mittagspause angesagt. Im museumseigenen Café Grenzstein gab es leckeres Mittagessen inklusive Kaffee und Eis im Angebot. Anschließend hatten alle nochmal Zeit, auf eigene Faust die Ausstellung im Museum zu besuchen und sich die Dinge anzuschauen, die ihnen in der Führung zu kurz kamen.

Aufgrund des angekündigten Regens haben wir dann kurzfristig umgeplant und die Wanderung auf dem Kolonnenweg zur Wüstung Lankow gestrichen. Stattdessen sind wir direkt in die Nähe der Wüstung gefahren und von dort nur ein paar hundert Meter zum ehemaligen Dorf Lankow gelaufen.

Hier in diesem geschleiften Ort hat das Grenzhus in den letzten Jahren die einzelnen Gebäude dokumentiert.

Als wir vor 12 Jahren hier waren gab es nur eine Infotafel und den Gedenkstein. Allerdings konnten wir die Überreste der Häuser immer noch deutlich erkennen. Diese müssen bewusst freigehalten werden und waren ähnlich gut zu erkennen wie 2011/12. Der Gedenkstein ist immer noch der gleiche, auch wenn hier jetzt kein Fahrrad mehr angelehnt wurde, sondern vielmehr in der Gegend gefundene Überreste des ehemaligen Dorfes.

2011 2023

Gerade die Fußbodenkacheln mitten in der Landschaft haben uns erneut, wie schon bei unseren Besuchen vor elf bzw. zwölf Jahren, sehr nachdenklich gemacht. Ein Dorf, in dem schon seit dem 13. Jahrhundert über viele Generationen Familien lebten, wurde, weil es zu nahe an der innerdeutschen Grenze lag, dem Erdboden gleich gemacht. Die Familien wurden entweder zwangsumgesiedelt oder mit Druck und Versprechungen bewegt, wegzuziehen. Anschließend kamen Planierraupen und haben die Häuser einfach in den nahegelegenen Lankower See geschoben – wie grausam können wir Menschen eigentlich sein?

Den Abstecher zum See zur Ablenkung mussten wir leider sehr abkürzen, da der angekündigte Regen kam, so dass wir klatschnass an den Autos wieder ankamen und zurück ins Hotel fuhren.

Ein sehr bewegender, nachdenklicher Tag – aber auch das ist Teil des Grünen Bandes und es ist wichtig, dass es so Einrichtungen wie das Grenzhus gibt, um das Vergessen zu verhindern und dieses unmenschliche, menschenverachtende DDR-Grenzregime für die nachfolgenden Generationen zu dokumentieren.

Am Donnerstag stand der historische Aspekt des Grünen Bandes im Mittelpunkt …

Am Mittwoch auf der Wakenitz

Heute haben wir nach dem Frühstück erstmal ein Auto an das Ziel der heutigen Tour gebracht, um nach dem Paddeln wieder die Rückfahrt organisieren zu können.

Wieder zurück am Hotel ging es dann mit allen zum Ausgangspunkt an der Wakenitz in Lübeck. Dort hieß es Boote vom Anhänger abladen, Schwimmwesten und Paddel in Empfang nehmen und die wasserdichten Tonnen füllen. Nach einer kurzen Einweisung konnte es dann losgehen.

Zunächst paddelten wir noch durch Lübeck – rechts und links sehr feudale Anwesen mit eigenem Zugang zum Wasser. Nach gut drei Kilometern wurde es dann grüner und nach dem Passieren der engsten Stelle, einer Eisenbahnbrücke, kamen wir ins Naturschutzgebiet, genauer gesagt die Naturschutzgebiete rechts und links der Wakenitz. Ab hier war der Fluss dann auch die ehemalige innerdeutsche Grenze. Die linke Flussseite, die heute zu Mecklenburg-Vorpommern gehört, ist deutlich natürlicher als die schleswig-holsteinische rechte Seite, was sicher an den ehemaligen DDR-Grenzanlagen liegt, die hier direkt am Fluss im Niedermoor nicht errichtet werden konnten und sich deshalb ein paar hundert Meter östlich befanden. So konnte sich das Gebiet zu DDR-Zeiten ohne menschlichen Einfluss entwickeln und es entstand ein wunderschöner Auwald mit Schwarzerle und Weide mit Torf- und Moorboden direkt bis an den Fluss. Ganz besonders haben uns immer wieder die tollen See- und Teichrosenfelder begeistert und die vielen Vögel zu beobachten war auch sehr spannend.

Nach gut der Hälfte der Strecke war dann erstmal Pause mit Picknick angesagt. Die Teilnehmenden freuten sich, mit dem Paddeln, dem dauerhaften Sitzen und den sehr einseitigen Bewegungen mal pausieren zu können. Gestärkt ging es dann weiter auf die zweite Etappe Richtung Ratzeburger See. Eigentlich hatten wir gehofft, wie vor 12 Jahren wieder Biberburgen zu sehen – leider ohne Erfolg. Dass der Biber aber immer noch da ist, konnten wir an den Fressspuren erkennen.

Nach 14 Kilometern und insgesamt fünf Stunden kamen wir schließlich am Auslauf der Wakenitz aus dem Ratzeburger See an und waren alle glücklich, es geschafft zu haben – eine tolle Tour auf dem „Amazonas des Nordens“, wie die Wakenitz hier auch genannt wird.

Kaum waren wir alle aus dem Wasser und hatten die Kanus samt Material an Land, fing es an zu regnen – besser hätte es nicht laufen können 🙂 Dann noch die Autos holen und zurück ins Hotel fahren. So geht ein weiterer toller Seminartag mit vielen neuen Eindrücken zu Ende und die eine oder der andere werden sicher morgen mit Muskelkater aufwachen 😉

Am Mittwoch auf der Wakenitz

Heute ging es zum nördlichen Ende des Grünen Bandes an der Ostsee

Hier waren wir 2011 und 2012 auch schon – und wir waren sehr gespannt, wie sich das Grüne Band hier entwickelt hat. Am Gedenkstein an der ehemaligen innerdeutschen Grenze auf dem Priwall waren wir mit Reinhard Falter vom Landschaftspflegeverein Dummersdorfer Ufer verabredet, der uns heute hier am Grünen Band auf einer naturhistorischen Exkursion begleiten wollte.

Zunächst führte er uns zum Ufer des Pötenitzer Wiek und machte uns auf eines der Projekte des Vereins für die Uferseeschwalbe aufmerksam. Die flinken Luftakrobaten waren super zu beobachten. Außerdem berichtete uns Reinhard von der militärischen Vergangenheit der Gegend während des ersten und zweiten Weltkriegs.

Dann führte er uns ein Stück weiter zum Beginn des Grünen Bands hier oben am Rand der Ostsee. Hier hat sich in den letzten Jahren nur wenig verändert – die Holzbohlen wurden durch „moderne“ Plastikbohlen ersetzt und der Sanddorn ist etwas lichter geworden. Seht selbst:

2011 2023

Von hier ging es weiter zu einem ehemaligen Grenzturm aus DDR-Zeiten. Hier war deutlich zu sehen, wie sich die Natur erholt, wenn der Mensch nicht eingreift. Von den Bunkerresten, die hier rundherum im Wald zu finden waren, war allerdings nichts mehr zu sehen.

2011 2023

Weiter ging es dann Richtung Dassower See und von dort über das Schloss Johannistorf und Pötenitz zurück zur Ostsee zum Ausgangspunkt der Tour. Hier nochmal vielen Dank an Reinhard für die tolle Führung 🙂

Nachdem wir uns von Reinhard verabschiedet hatten, sind wir nach dem heißen Tag noch ins kühle Nass der Ostsee gesprungen, um uns abzukühlen, bevor es dann zurück zum Hotel ging.

Hier noch ein paar Vogelaufnahmen von unterwegs – Seeschwalbe, Kibitze und Seeadler:

Heute ging es zum nördlichen Ende des Grünen Bandes an der Ostsee

Der erste Tag des Bildungsurlaubs ist schon vorbei

Nachdem am Sonntag alle Teilnehmenden gut im Hotel Gutenberger in Lübeck angekommen sind, haben sich alle nach dem Abendessen schon mal in einer Kennenlernrunde gegenseitig vorgestellt und wir haben das Programm der einzelnen Tage aufgezeigt.

Heute war dann nach dem Frühstück einer kleiner Input zum Grünen Band Deutschland mit den wichtigsten Informationen und der historischen Entwicklung angesagt. Anschließend ging es los mit den Leihfahrrädern auf eine Runde am Grünen Band direkt vom Hotel aus. Direkt an der Grenze nach Mecklenburg-Vorpommern dann gleich die erste Überraschung – „Achtung Otterwechsel“

Kurz danach ging es dann auf den ehemaligen Kolonnenweg, der mit seinen Lochplatten beim Radfahren immer wieder eine Herausforderung ist. Durch die Palinger Heide fuhren wir Richtung Norden bis zur Bundesstraße 104, die hier das Grüne Band unterbricht. Nach 500 Metern auf der Bundesstraße ging es dann auf einem Sandweg quer durch das Grüne Band Richtung Schlutup, einem Stadtteil von Lübeck – also wieder nach Schleswig-Holstein. Hier kamen wir direkt an der Grenze an den Überresten der Deutsche Waffen- und Munitionsfabriken AG vorbei. Hier wurde von 1935 bis 1944 auf einem Gelände von 40 Hektar Munition des Kalibers 37 mm, Handgranaten, Patronenhülsen, Nebelkerzen und Bombenzünder gefertigt. Die Gebäude bedeckten eine Fläche von 190.000 m². Im 2. WK arbeiteten im Werk bis zu 10.000 Menschen, darunter sehr viele Zwangsarbeiter. Heute ist davon nicht mehr viel zu sehen – enorm wie schnell sich die Natur das Gelände zurückgeholt hat, wenn der Mensch nicht eingreift.

Weiter ging es dann zur Grenzdokumentations-Stätte Lübeck-Schlutup, die leider geschlossen war, so dass wir uns nur die Außenanlagen anschauen konnten.

Anschließend fuhren wir wieder nach Meck-Pomm genauer gesagt in Richtung Selmsdorf. Direkt am Dorfeingang ging es nach links in Richtung Trave, wo wir an einer sehr schönen Uferstelle unsere Picknickpause eingelegt haben. Für den Kaffee danach ging es zurück nach Selmsdorf zu einem Bäcker.

So gestärkt radelten wir weiter zur Wüstung Bardowiek. Das erstmals im Jahr 1292 erwähnte Dorf Bardowiek lag leider im ehemaligen Grenzgebiet zur BRD, weshalb die DDR die ersten Häuser 1977 abriss. Die letzten wurden 1989, also wenige Monate vor der Wende abgerissen. Erhalten blieb nur ein ehemaliges Trafohäuschen.

Über Palingen fuhren wir weiter in Richtung Herrnburg und zur dortigen Binnendüne, die auch zum Grünen Band gehört und leider zu DDR-Zeiten sehr eingeebnet und damit sehr beeinträchtigt wurde. Trotzdem sind solche Offenlandbiotope in Deutschland sehr selten geworden und es ist super, dass die Binnendüne heute als Naturschutzgebiet geschützt ist.

Dann noch die letzten zwei Kilometer zurück zum Hotel und so geht diese wunderschöne Tour auch schon zu Ende. In dieser Region waren wir vor 12 Jahren nicht und wir waren sehr begeistert über die besondere, abwechslungsreiche Landschaft und die Besonderheiten des Grünen Bands hier in diesem Gebiet östlich von Lübeck.

Der erste Tag des Bildungsurlaubs ist schon vorbei

Jetzt dauert es nur noch 6 Tage bis zur Anreise nach Lübeck

Heute wollen wir euch unser Seminarhotel vorstellen, in dem wir in der nächsten Woche zu Gast sein werden:

Das Gutenberger Hotel und Restaurant liegt am Stadtrand von Lübeck unweit der ehemaligen innerdeutschen Grenze und damit ganz nah am Grünen Band.

Das Gebäude entstand in den 1960er Jahren als Möbelhaus im Stile eines Industriebaus und wurde bis in die 1980er Jahre als Lagerhaus genutzt. Der jetzige Eigentümer erwarb die Immobilie ca. 1990 und vielfältige Nutzungen als Theater, Büros, Möbelgeschäft und Werkstätten für kleine Handwerksbetriebe belebten die umfangreichen Räume. Heute ist das Gutenberger ein familiengeführtes Hotel und bietet nach eigener Aussage „ein interessantes Ambiente, individuell gestaltete Zimmer und besten Service“.

Weitere Infos gibt es unter http://www.gutenberger-luebeck.de/

Wir freuen uns auf eine schöne Woche im Hotel, das sicher ein guter Ausgangspunkt für unser Seminar sein wird.

Jetzt dauert es nur noch 6 Tage bis zur Anreise nach Lübeck

Noch neun Tage…

… und wir sind euch noch das Programm für den Freitag schuldig!

Am Freitag heißt es nach dem Frühstück erstmal Zimmer räumen. Dann treffen wir uns im Seminarraum und werden uns aufgrund der Informationen und Eindrücke der Seminarwoche mit der Entwicklung des Grünen Bands und den Perspektiven für Mensch und Natur in der Region beschäftigen.

Zum Abschluss gibt es dann noch die Auswertung der Seminarwoche mit Seminarkritik und den üblichen Orga-Verpflichtungen. und dann heißt es Abschied nehmen vom Grünen Band zwischen Ostsee und Ratzeburger See.

Noch neun Tage…

Jetzt dauert es nur noch zwei Wochen bis zum Bildungsurlaub am Grünen Band…

… und heute wollen wir euch das Programm für den Donnerstag vorstellen:

Am Donnerstag ist unsere erste Station das Grenzhus in Schlagsdorf, einem Informationszentrum zur innerdeutschen Grenze. Hier werden wir in zwei Gruppen von Zeitzeug*innen durch die Ausstellung und die Außenanlagen geführt und werden sicher vieles über die ehemalige innerdeutsche Grenze erfahren.

Anschließend haben wir für die Mittagspause Plätze im Café Grenzstein direkt neben dem Grenzhus reserviert.

Nach der Mittagspause wollen wir uns eine weitere Wüstung (wir wollen ja Montag auch schon eine anschauen) anschauen und dazu ein Stück auf dem ehemaligen Kolonnenweg unterwegs sein. Aus Lankow wurden wegen der Grenznähe die Bewohner ab 1952 zwangsumgesiedelt und die Bebauung 1976 abgetragen. Heute zeugen noch Gebäudereste und Obstbäume von der einstigen Besiedlung. Das hat uns schon bei unseren ersten beiden Seminaren vor inzwischen 11 bzw. 12 Jahren sehr beeindruckt und wir sind sehr gespannt, wie es dort jetzt aussieht.

Jetzt dauert es nur noch zwei Wochen bis zum Bildungsurlaub am Grünen Band…

In drei Wochen startet der Bildungsurlaub am Grünen Band – von der Ostsee zum Schaalsee

Heute wollen wir euch das Programm für den Mittwoch vorstellen:

Nach dem Frühstück geht es zur Wakenitz auf der wir heute mit Paddelbooten unterwegs sein werden. Nach der obligatorischen Einweisung durch den Kanuverleih geht es dann mit den Kanus auf’s Wasser. Zunächst fahren wir noch ein Stück durch Lübeck. Kaum hören aber die Häuser auf, wird der Fluss dann deutlich naturnaher und rechts und links die Ufers auch deutlich wilder. Nicht umsonst wird der Fluss hier auch „Amazonas des Nordens“ genannt. Die Wakenitz bildete hier zu Zeiten der deutschen Teilung die Grenze zwischen Ost und West – und das ist bis heute noch zu sehen. Das werden wir uns unterwegs immer wieder anschauen – ihr dürft euch auf eine tolle Tour freuen. Nach 14,5 km und ca. 5 bis 6 Stunden inkl. Pausen werden wir dann am Ratzeburger See die Tour beenden.

Das wird sicher einspannender Tag 🙂

Hier geht es zur Tourenbeschreibung des Kanuverleihs.

In drei Wochen startet der Bildungsurlaub am Grünen Band – von der Ostsee zum Schaalsee